Samstag, 31. Oktober 2009

Halbzeit bei der Viennale

FESTIVALHALBZEIT
Die Halbzeit des Festivals ist bereits erreicht, aber es liegen noch
sieben spannende Tage vor uns. Hier eine kleine Auswahl der kommenden
Highlights:

FÜR EIN KLEINES KINO (TALKIN')
30. Oktober, 18:00 Uhr, Festivalzentrum am Badeschiff
Mit: Hartmut Bitomsky, Klaus Wyborny, Tizza Covi, Eve Heller
Moderation: Hans Hurch
Das Programm der Viennale erfährt seit vielen Jahren seine
internationale Anerkennung u.a. auch aufgrund der zahlreichen
unabhängig produzierten Filme. Das Special Program dffb, zahlreiche
Beispiele des avantgardistischen Films, sowie die Reihe «Home Run –
Neues österreichisches Kino» bieten heuer Anlass zu einem Gespräch
über aktuelle Fördertendenzen und -ideologien.

START: A TRIBUTE TO TIMOTHY CAREY

«Insect Trainer», «Lord High'n Low»,«Godfarter», «God» – die Rollennamen,
unter denen der amerikanische Ausnahmeakteur Timothy Carey (1929–
1994) seine flammende Spur durch die amerikanische Filmgeschichte
gezogen hat, erzählen viel von seiner Lust, das vermeintlich Hohe und
Niedrige aufeinander zu hetzen. Carey hat in den Filmen von John
Cassavetes, Elia Kazan und Stanley Kubrick gespielt. Er war ein
Guerilla-Kämpfer für die «Politique des acteurs», ein Freischärler in
eigener Sache: Aus der zweiten und dritten Reihe heraus reißt er ganze
Filme an sich, verwandelt seine Szenen, im A- ebenso wie im C-Picture,
in einen antiautoritären Sturm der Intensitäten.The World's Greatest
Sinner, seine eigene Regiearbeit von 1962, ist keine Beichte, sondern
ein dionysisch inszeniertes, erratisches Undergroundwerk, das als
Porträt des Gründers einer nietzscheanischen Popreligion, die den
«average man» als «superhuman being» feiert, auch Careys ironisches
Selbstbild enthält.

START: SHE, A CHINESE Die Filmemacherin Guo Xiaolu
Guo Xiaolu wurde 1973 in einem Fischerdorf in Südchina geboren. 1991
begann sie an der Filmakademie in Beijing zu studieren. Von 2002 bis 2008
lebte sie in Großbritannien, kehrte jedoch schließlich nach China zurück.
Guo Xiaolu ist als Schriftstellerin mittlerweile bekannt, als Filmemacherin
machte sie vor allem mit ihrem essayistischen Roadmovie Jin tian de yu
ze me yang? von sich reden. Markenzeichen ihrer Filme sind eine
hellwache Neugier,
ein direkter Zugang zu allem, was sie interessiert, und ein untrügliches
Gespür für Orte und Menschen. Die Viennale wirft als erstes Festival
weltweit einen ausführlichen Blick auf das Werk dieser viel
versprechenden Filmemacherin und freut sich, Guo Xialou beim Festival
begrüßen zu können.

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